Sammlung Ricola
Ricola Firmensitz in Laufen. Photo: Ruedi Walti, 2022

Geschichte der Sammlung Ricola

Die in der Ricola Familienholding zusammengefassten Aktionäre von Ricola bauen seit 1975 die Sammlung Ricola mit Gegenwartskunst aus der Schweiz auf. Die Auseinandersetzung mit aktueller Kunst und die Präsentation dieser Werke in den Gebäuden der Firmengruppe ist Bestandteil der Familien- und Unternehmenskultur. Die Basler Architekten Herzog & de Meuron planten für Ricola im Auftrag der Eignerfamilie Richterich seit 1983 sieben verschiedene Um- und Neubauten. Entstanden ist ein weltweit einzigartiges Ensemble von Bauten, an dem die Entwicklung der Architekturauffassung von Herzog & de Meuron seit den Anfängen auf kleinem Raum nachvollziehbar wird, und das den Qualitätsanspruch von Ricola, welcher in allen Bereichen des Unternehmens zentral ist, sichtbar werden lässt. Für den Firmengründer Emil Richterich-Beck (1901–1973), der 1930 mit der Gründung der Confiseriefabrik Richterich & Co. den Schritt vom Bäcker zum Fabrikanten wagte, war es selbstverständlich, dass er als erfolgreicher Unternehmer auch eine gesellschaftliche, kulturelle und soziale Verantwortung hatte. Er begann in den 1940er-Jahren, Werke von Künstlern seiner engeren Heimat, dem Laufental, zu sammeln. Seine Sammlung lokaler und regionaler Kunst erweiterte er um Werke bedeutender Schweizer Maler des 20. Jahrhunderts. Die Kunstwerke waren in der Wohnung von Emil und Rosa Richterich-Beck und den angrenzenden Geschäftsräumen an der Baselstrasse 31 in Laufen ausgestellt. Im Andenken an den 1973 verstorbenen Vater riefen die Brüder Hans Peter Richterich und Alfred Richterich zusammen mit ihrer Mutter Rosa Richterich-Beck eine Stiftung ins Leben. Die Emil & Rosa Richterich-Beck Stiftung führt das kulturelle, soziale und karitative Wirken Emil Richterichs bis heute weiter. 1975, im Jahr der Stiftungsgründung, beschlossen die beiden Söhne auf Anregung von Alfred Richterich, eine Firmensammlung mit Kunst aus der Schweiz nach 1950 aufzubauen, die Sammlung Ricola. Die Sammlung setzt mit Werken der Zürcher Konkreten ein, umfasst vor allem im Bereich der bildtheoretischen Malerei bedeutende Einzelwerke der letzten Jahrzehnte und führt bis in die heutige Zeit und die jüngste Generation von Künstler:innen in der Schweiz. Es handelt sich um eine überschaubare, vor allem auf abstrakte Malerei, Zeichnung und Fotokunst spezialisierte Privatsammlung. Die dritte und vierte Generation der Unternehmerfamilie führt die Sammlung bis heute fort. Die wechselnde Präsentation in den Firmenräumlichkeiten und ein Vermittlungsprogramm für Mitarbeitende und Interessierte sind fester Bestandteil der Sammlungstätigkeit.