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Kaspar Müller, Ohne Titel, 2011
Fotografie: Serge Hasenböhler, 2014, Neuer Betrieb

Kaspar Müller

Kaspar Müllers Arbeiten mit farbigen Glaskugeln spielen mit der Idee des Dekors. Die wie Perlen auf ein Seil aufgezogenen Kugeln wurden von einem Glasbläser hergestellt. Auswahl, Zusammenstellung und Aufreihung der Kugeln wurden vom Künstler vorgenommen. Das Seil wiederum wurde nicht aus Naturfasern geflochten, wie es die Seilfarbe vortäuscht, sondern aus einem Kunststoff industriell produziert. Der Künstler thematisiert in seinem Werk die Wahrnehmung einer Realität, die selbst schon Bild oder Zitat ist: Populärkultur und Warenwelt halten dafür viele Beispiele bereit, die Kaspar Müller in seinem Schaffen aufgreift und künstlerisch befragt.

Wahre Fundgruben sind für den Künstler die Dekorationsabteilungen von Einrichtungsgeschäften und Warenhäusern. Es geht um Raumschmuck und Imitation, aber auch um echt und falsch, um Kunst und Dekoration. In den Einrichtungshäusern werden nicht nur aufwändig hergestellte Möbel in einem bestimmten Stil angeboten, sondern seit wenigen Jahren auch solche, die gebraucht und alt aussehen. Die verarbeiteten Materialien sind neu, wurden aber industriell einem künstlichen Alterungsprozess unterzogen. Diese Auffassung von «Vintage» und die damit einhergehende offene Täuschung interessieren den Künstler: In seinen Ausstellungen kann man ungegenständliche Gemälde entdecken, deren bemalte Oberflächen bis auf die Leinwand abgeschliffen sind, oder kleine Möbel, die an der Wand hängen, und wie Zitate einer Gegenwart erscheinen, die bewusste Reproduktion von Vergangenheit ist. [...]


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