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Camille Graeser Ohne Titel (Kolor-Sinfonik), um 1950
Fotografie: Eva-Christina Meier, 2004, Verwaltungsgebäude

Was ist unter Konkreter Kunst zu verstehen?

Die Sammlung Ricola umfasst bedeutende Werke konkreter Kunst. Die Zürcher Konkreten Max Bill (1908-1994), Camille Graeser (1892-1980), Verena Loewensberg (1912-1986) und Richard Paul Lohse (1902-1988) waren für Alfred Richterich, der die Sammlung in den späten 1970er-Jahren konzipierte, wichtige Orientierungsfiguren. Die damals festgelegte Ausrichtung des Sammelns von Kunst aus der Schweiz auf Künstler, die an einem zeitgenössischen Werkbegriff arbeiteten und dies vor dem Hintergrund eines modernistischen Verständnis von Kunstgeschichte, hat bis heute Auswirkungen für die Weiterentwicklung der Kunstsammlung.

Was aber ist unter Konkreter Kunst zu verstehen? Wie der nachfolgende Blick in die Geschichte zeigt, lässt sich der Begriff nicht auf die Beschreibung stilistischer Eigenschaften von Kunst beschränken, sondern bezeichnet die im frühen 20. Jahrhundert auf die Abstraktion nachfolgende Epoche. Konkrete Kunst ist Ausdruck einer seit 1930 sich in Werken manifestierenden veränderten Auffassung von der Aufgabe des Künstlers und den Zielsetzungen der Kunst. Die Konkreten haben keinen Stil geprägt, den man erlernen kann, um ihn als Künstler anzuwenden. Die Sprache der Kunst entwickelt sich fortwährend weiter.

Von «konkreter» Kunst ist erstmals 1930 im Manifest Die Grundlage der konkreten Malerei von Theo van Doesburg (1883–1931) die Rede. Der Künstler charakterisiert die Abstraktion in einem Kommentar zum Manifest, der wie dieses in französischer Sprache in der von ihm herausgegebenen Zeitschrift Art Concret erschien, als abgeschlossene historische Epoche. [...]

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Kunst aus der Schweiz

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